Die Aktualität der frühen 1980er Jahre: Horst-Eberhard Richter und die Frankfurter Erklärung

 Auf den Nachdenkseiten erinnert Leo Ensel an den prominenten Psychoanalytiker und u.a. an die von ihm formulierte "Frankfurter Erklärung", die dann von der IPPNW übernommen wurde. Diese Erklärung ist heute aktuell wie eh und je:

Ich halte alle Maßnahmen und Vorkehrungen für gefährlich, die auf das Verhalten im Kriegsfall vorbereiten sollen. Ich lehne deshalb als Arzt jede Schulung oder Fortbildung in Kriegsmedizin ab und werde mich daran nicht beteiligen. Das ändert nichts an meiner Verpflichtung und Bereitschaft, in allen Notfällen medizinischer Art meine Hilfe zur Verfügung zu stellen und auch weiterhin meine Kenntnisse in der Notfallmedizin zu verbessern. - Da ein Krieg in Europa nach überwiegender Experten-Meinung unter Benutzung der modernen Massenvernichtungswaffen geführt werden würde, muss er absolut unmöglich gemacht werden. Jede Vorbereitungsmaßnahme indessen, die von seiner Möglichkeit ausgeht, fördert indirekt die Bereitschaft, sich auf etwas einzustellen, was um jeden Preis verhindert werden muss. Deshalb erkenne ich als Arzt nur eine einzige auf den Kriegsfall bezogene Form der Prävention an, nämlich die Verhütung des Krieges selbst mit allen Anstrengungen, zu denen ich mein Teil beizusteuern entschlossen bin.“ -

Nicht weniger aktuell findet Leo Ensel die von Horst-Eberhard Richter gehaltene Rede.

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