PJA kritisiert Berliner Förderung der NOVA Music Festival Exhibition
"Der Verein palästinensischer und jüdischer Akademiker*innen (PJA) ist äußerst besorgt über die Bereitstellung von knapp 1,4 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln durch das Land Berlin für die NOVA Music Festival Ausstellung (1), die vom 7.10. bis 16.11.2025 stattfand, sowie über die an Schulen, Hochschulen und Jugendeinrichtungen gerichtete Aufforderung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Besuche der Ausstellung zu organisieren. Sowohl die Ausstellung als auch die für den pädagogischen Einsatz entwickelten Materialien weisen auf eine problematische Ausrichtung hin, die eine nationalistische und emotional manipulative Form des Erinnerns befördert – und damit grundlegenden Prinzipien demokratischer Bildung, kritischer Wissenschaft und universeller Menschenrechte entgegensteht. Die aktive Förderung der Ausstellung durch das Land Berlin wirft zudem Fragen nach Interessenkonflikten und staatlicher Neutralität auf (2). - Die Ausstellung selbst arbeitet mit einer Ästhetik des immersiven Spektakels. Anstatt die Ereignisse des 7. Oktober 2023 in die übergeordneten historischen Kontexte von Besatzung, Blockade, Vertreibung und struktureller Gewalt einzubetten, verwandelt die Installation das erlittene Trauma in ein ästhetisches Erlebnis, das darauf abzielt, die Sinne zu überwältigen, interpretative Spielräume einzuengen und Emotionen an die Stelle von Verständnis zu setzen. Anstatt eine reflektierte Auseinandersetzung zu fördern, verhindert dieser Ansatz gerade jene analytischen, ethischen und politischen Fragen, die eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur erfordert (3–7). Hinzu kommt, dass in Berlin unter den Gästen und Unterstützern der Ausstellung Personen auftreten, gegen die glaubwürdige Vorwürfe von Kriegsverbrechen vorliegen und zu denen in Deutschland Anzeigen erstattet wurden (8).
- Hier die gesamte Stellungnahme.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen