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Brief von Wissenschaftlern an die Bundesregierung (21.06.2025)

In dem Brief heißt es unter anderem: "Wir möchten Sie daher daran erinnern, dass Deutschland als Vertragsstaat der Vereinten Nationen, der UN-Völkermordkonvention und des Römischen Statuts rechtlich und politisch dazu verpflichtet ist, das Völkerrecht zu schützen, Völkerrechtsverbrechen zu verhindern und – soweit sie individuell zurechenbar sind – die strafrechtliche Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen aktiv zu unterstützen. Der Internationale Gerichtshof hat im Fall Bosnien und Herzegowina vs. Serbien und Montenegro (Art. 430f) klargestellt: Alle Staaten, besonders einflussreiche, sind verpflichtet, Völkermord zu verhindern. Mit der aktiven Ignoranz gegenüber dieser Verpflichtung verletzen Sie als verantwortliche Exekutive nicht nur internationales Recht, sondern auch die deutsche Verfassung. Dies bekräftigten bereits im April 2024 rund 600 Beamt:innen verschiedener Bundesministerien in einem offenen Brief: „Israel begeht in Gaza Verbrechen, die in klarem Widerspruch zum Völker...

Unterernährung, Krankheit, Tod - Enthüllungsbericht über das israelische Megiddo-Gefängnis

  Die Berichte von ehemaligen Häftlingen (Erwachsenen und Minderjährigen) ergeben ein haarsträubendes Bild von den Haftbedingungen. Nach acht Monaten Haft wurde der 16-jährige Ibrahim wegen "lebensbedrohlichem Untergewicht" entlassen. Er hatte von wiederkehrenden Krätzeinfektionen, Darmerkrankungen, Schlägen und Vernachlässigung berichtet - und eine Untersuchung von Haaretz zeigt nun, dass dies auch die Erfahrung vieler anderer ist, von denen einige nicht überlebt haben. Was Ibrahim angeht, so berichtet seine Mutter: " Als er entlassen wurde, sah er aus wie eine Mumie, als wäre er nicht wirklich er selbst. Wir haben ihn nicht wiedererkannt.” Als sie dies sagt, sitzt sie neben ihm und lässt ihn nicht aus den Augen. Die Physicians for Human Rights setzen sich für die Gefangenen ein. Die Anwältin Mona Abo Alyounes Khatib, die Ibrahim im Namen der Staatsanwaltschaft  vertrat, legte dem Bewährungsausschuss das ärztliche Gutachten vor. Die Kommission  befand Ibrahims Gesundhe...

Offener Brief ehemaliger EU-Botschafter an die EU-Spitze zum Thema Gaza

 Der Brief beginnt mit den Worten: "Wir sind eine Gruppe von 27 ehemaligen Botschaftern der Europäischen Union, die in der Region Naher Osten/Nordafrika tätig waren und/oder ein starkes Interesse an den dortigen Geschehnissen haben. Wir möchten unsere tiefe Besorgnis über die Reaktion der EU auf die Entwicklungen seit den abscheulichen Anschlägen vom 7. Oktober 2023 zum Ausdruck bringen. Der Tod vieler Hunderter unschuldiger israelischer Zivilisten und die Geiselnahme durch die Hamas und andere können niemals gerechtfertigt werden, und wir verurteilen diese Verbrechen unmissverständlich. Abgesehen davon hat die israelische Militärkampagne der letzten 21 Monate zum Tod oder zu schweren Verletzungen von Zehntausenden von Palästinensern geführt, von denen die überwiegende Mehrheit unschuldige Zivilisten sind, darunter eine alarmierende Zahl von Kindern, sowie zu einem erschreckenden Ausmaß der Zerstörung von Wohnungen, medizinischen Einrichtungen, Schulen, Lebensmittelverteilungszen...

US-Regierung: Sanktionen gegen UN-Berichterstatterin Albanese

Die USA werfen Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin des Uno -Menschenrechtsrates, eine "Kampagne poitisch-ökonomischer Kriegsführung gegen die Vereinigten Staaten und Israel" vor, die sie "nicht länger tolerieren" wollten. Die USA würden ihren Partnern »bei ihrem Recht auf Selbstverteidigung stets zur Seite stehen«..

Militäroperationen Rising Lion und Midnight Hammer im Lichte des Völkerrechts

 Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags melden Zweifel an, ob die israelischen Militäroperationen gegen den Iran und insbesondere der Angriff auf die Atomanlagen mit dem Völkerrecht vereinbar waren.

Oxfam zu Gaza: Hungern oder Beschuss

  Oxfam und 240 weitere NGOs fordern sofortige Maßnahmen, um das tödliche israelische Verteilungsprogramm (einschließlich der sogenannten Gaza Humanitarian Foundation) in Gaza zu beenden, zu den bestehenden UN-geführten Koordinierungsmechanismen zurückzukehren und die Blockade der israelischen Regierung für Hilfsgüter und kommerzielle Lieferungen aufzuheben. Die 400 Hilfsverteilungsstellen, die während des vorübergehenden Waffenstillstands in Gaza in Betrieb waren, wurden nun durch nur noch vier militärisch kontrollierte Verteilungsstellen ersetzt. Zwei Millionen Menschen sind dadurch gezwungen, in überfüllten, militarisierten Zonen zu leben, wo sie täglich Schießereien und Massenvernichtungswaffen ausgesetzt sind, während sie versuchen, an Lebensmittel zu gelangen, und ihnen andere lebensrettende Hilfsgüter vorenthalten werden.

Großbritannien: "Palestine Action" - Unterstützer festgenommen

  Ein 83-jähriger Priester und ein Menschenrechtsanwalt gehörten zu den rund 25 Personen, die am 5. Juli 2025 auf dem Parliament Square festgenommen wurden, weil sie Schilder mit der Aufschrift „Ich bin gegen Völkermord. Ich unterstütze Palestine Action“ hochhielten. -  Die Aktion der Protestgruppe Defend Our Juries war die erste organisierte Anfechtung des am selben Tag in Kraft getretenen Verbots von Palestine Action. Dieses Verbot stufte erstmals in Großbritannien eine gewaltfreie Gruppe, die sich in direkter Aktion gegen gravierende Menschenrechtsverletzungen wendet, als "terroristische Organisation" ein.  In einem offenen Brief an den Polizeipräsidenten der Metropolitan Police, Mark Rowley, erläuterte Defend Our Juries: „Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir morgen, Samstag, den 5. Juli, gegen 13 Uhr auf dem Parliament Square möglicherweise Verstöße gegen das Terrorismusgesetz begehen“, hieß es. Die Aktion war so geplant, dass von ihr keinerlei Gefahr au...